Deutsche Demokratische Republik
Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr

Medaille Vorderseite "FÜR TREUE DIENSTE"
(Ausführung jeweils mit grösserer Spange)

Vergleich der unterschiedlichen Spangengrössen
Medaillen Rückseite

Links das Etui in der ersten Ausführung aus Pappe mit Samteinlage, rechts die Version aus Kunststoff mit einfacher Pappeinlage. Diese Kunststoffetuis gab es in diversen Farben.
Für einige Jahre wurden im Handel solche Pentagonalspangen angeboten. Diese konnten gegen Vorlage der Verleihungsurkunde erworben werden, was dann aber staatlicherseits untersagt wurde.

Verleihungszeitraum: 
07.10.1959 - 1990
Verleihung für: langjährige, treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr (ab 1960 auch in der betrieblichen Feuerwehr)
Unterstufen: Bronze: am rot/lila/rot/lila/roten Band, verliehen für 10 Jahre
Silber: am silber/lila/rot/lila/silbernen Band, verliehen für 25 Jahre, ab 1978 für 20 Jahre
Gold: am gold/lila/rot/lila/goldenen Band, verliehen für 40 Jahre, ab 1978 für 30 Jahre
Gold "40":  am gold/lila/rot/lila/goldenen Band mit dem Feuerwehremblem in Gold als Bandauflage, verliehen ab 1978 für 40 Jahre
Material: 10 Jahre: Bronze oder verkupfert
20 Jahre: versilberte Bronze oder vernickeltes, unedles Metall
30 Jahre: vergoldete Bronze oder vergoldetes, unedles Metall
40 Jahre: vergoldete Bronze oder vermessingtes, unedles Metall
Abmessungen: 32mm Durchmesser; Spange 12x25mm oder 15x25mm
Etui: weisses Kunststoffetui mit losem Deckel zum Überstülpen, blaue Kartoneinlage. Es sind auch blaue und rote Etuis verwendet worden.

Der Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik stiftete am 22. Januar 1959 die Ehrenzeichen. Die Erstverleihung fand am 10. Jahrestag der Repubikgründung statt. Neben Angehörigen der Feuerwehr konnte die Auszeichnung auch an Personen verliehen werden, denen die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ehrenhalber zuerkannt wurde. Seit 1960 konnten auch Angehörige der betrieblichen Brandschutzorgane für langjährige gewissenhafte Pflichterfüllung ausgezeichnet werden. Die Goldstufe wurde 1978 in 30 bzw. 40 Jahre unterteilt.
Zur Verleihung der Medaille gehört eine Urkunde. Die Verleihung erfolgte in der Regel durch die Vorsitzenden der Räte der Kreise für die Angehörigen der örtlichen freiwilligen Feuerwehren und durch die Leiter der Betriebe für die Angehörigen der betrieblichen Feuerwehren. Die meisten Verleihungen erfolgten jeweils jährlich zum 1. Mai und zum 7. Oktober, wenige auch am Tage der Vollendung der für die einzelnen Stufen festgelegten Zeit der Zugehörigkeit. Die Medaillenspangen waren zugleich Interimsspangen. Die Medaillen wurden auch häufig an Fünfeckspangen getragen, die zeitweilig vom Handel angeboten wurden. Die Auszeichnung wurde auf der linken oberen Brustseite getragen, das Tragen des Ehrenzeichen blieb nach 1990 weiterhin erlaubt.
Von 1959 bis 1965 waren die Punkte über dem "U" flach, danach quadratisch ausgeführt.

Das Aussehen der Verleihungsurkunden wechselten im Laufe der Jahre:

1. Modell

Format DIN A4 hoch. Die ersten Urkunden trugen den Text: "in Namen der Regierung der DDR". Der Hintergrund ist gemustert.

Ehrenurkunde / Als Zeichen der Anerkennung für zehnjährige treue und gewissenhafte Pflichterfüllung in der Freiwilligen Feuerwehr wird dem Kameraden / Heini Ruschke FFw Linstow / im Namen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik die "Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr" verliehenEhrenurkunde / Als Zeichen der Anerkennung für 25jährige treue und gewissenhafte Pflichterfüllung in der Freiwilligen Feuerwehr wird dem Kameraden / Willy Schmidt Unterschöbling / im Namen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik die "Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr" verliehen Ehrenurkunde / Als Zeichen der Anerkennung für 40jährige treue und gewissenhafte Pflichterfüllung in der Freiwilligen Feuerwehr wird dem Kameraden / Reinhold Schübel / FF Teutschenthal-Mitte / im Namen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik die "Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr" verliehen

2. Modell

Format DIN A4 hoch. Urkunden jetzt mit Text " im Namen des Ministerrates". Der Hintergrund ist nun einfarbig. Dieser Urkundentyp ist seit 1971 verwendet worden. Allerdings gibt es auch Urkunden des 1. Modells mit Verleihungsjahren 1972 und 1973. Wahrscheinlich sind hier noch alte Bestände aufgebraucht worden.

Ehrenurkunde / Als Zeichen der Anerkennung für zehnjährige treue und gewissenhafte Pflichterfüllung in der Freiwilligen Feuerwehr wird dem Kameraden Gerhard Peter im Namen des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik die "Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr" verliehen Ehrenurkunde / Als Zeichen der Anerkennung für 25jährige treue und gewissenhafte Pflichterfüllung in der Freiwilligen Feuerwehr wird dem Kameraden Max Bergmann Kaltwasser im Namen des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik die "Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr" verliehen

3. Modell der Verleihungsurkunde

Format DIN A3 quer, gefaltet in Urkundenmappe.

URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung für 105jährige treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr wird dem Hauptfeuerwehrmann Klaus Wilhelm im Namen des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik die MEDAILLE FÜR TREUE DIENSTE IN DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR IN BRONZE verliehen. URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung für 25jährige treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr wird dem Oberbrandmeister Herbert Kellert im Namen des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik die MEDAILLE FÜR TREUE DIENSTE IN DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR IN SILBER verliehen.

4. Modell der Verleihungsurkunde

Format DIN A4 quer, gefaltet in Urkundenmappe. Das Modell ist weitgehend identisch mit dem 3. Modell, jedoch wurde das Format reduziert und der Text "im Namen des Ministerrates......." weggelassen. Der Wechsel dürfte 1978 mit der Neueinteilung der Unterstufen erfolgt sein.

URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung für 10jährige treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr wird dem Kameraden Hauptfeuerwehrmann Michael Koch die MEDAILLE FÜR TREUE DIENSTE IN DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR IN BRONZE verliehen. URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung für 20jährige treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr wird Löschmeister Horst Uckert die MEDAILLE FÜR TREUE DIENSTE IN DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR IN SILBER verliehen. URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung für 30jährige treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr wird Kamerad Fritz Ambos die MEDAILLE FÜR TREUE DIENSTE IN DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR IN GOLD verliehen. URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung für 40jährige treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr wird dem Kameraden Kurt Fiedler die MEDAILLE FÜR TREUE DIENSTE IN DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR IN GOLD verliehen.

5. Modell der Verleihungsurkunde

Format DIN A4 quer, gefaltet in Urkundenmappe. Das Medaillenemblem auf der linken Seite ist nun im unteren Bereich und deutlich größer dargestellt, zusätzlich ist der Text "im Namen des Ministerrates..." wieder aufgenommen.

URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung für 10jährige treue, gewissenhafte und aktive Mitarbeit in der freiwilligen Feuerwehr wird Kamerad Klaus Geske die MEDAILLE FÜR TREUE DIENSTE IN DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR IN BRONZE verliehen.

Für Mitglieder von Betriebsfeuerwehren wurden neben den staatlichen Urkunden teilweise auch eigene Modelle verwendet:
URKUNDE / Kollege Karl-Heinz Lösche / In Würdigung Ihrer Verdienste in der Freiwilligen Feuerwehr unseres Betriebes und in Anerkennung Ihres 10-jährigen freiwilligen Einsatzes wird Ihnen die Medaille für treue Dienste in Bronze verliehen. Aus diesem Anlaß erhalten Sie eine Anerkennungsprämie in Höhe von M 100,- Wir danken Ihenen für Ihren ständigen Freiwilligen Einsatz und wünschen Ihnen weiterhin Gesundheit und Einsatzfreude.

Die Urkunden waren in einer Verleihungsmappe eingelegt. Das1. und 2. Modell der Urkunde war in eine Mappe mit rechteckigen Rahmen auf der Vorderseite eingelegt. Die übrigen Urkunden waren in Mappen mit großen oder kleinen DDR-Wappen eingelegt, es gab aber auch Mappen in entsprechender Beschriftung.

Zur Abrundung des Ganzen nun auch noch ein Formblatt, Format DIN A5, beidseitig bedruckt, zur Beantragung der Medaille

Quellen:  Verordnung über die Stiftung der „Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr“ vom 22. Januar 1959
Ordnung über die Verleihung der „Medaille für treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr“
Verordnung über das Tragen der Ehrenzeichen zu staatlichen Auszeichnungen vom 19. April 1978
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